So wird dein Kind in kurzer Zeit dein „Nein“ akzeptieren und sich daran halten

Das oder ähnliches wünschen sich viele Eltern, die zu mir ins Coaching kommen, mich anrufen oder mir mailen. Sie hätten gern ein Patentrezept, wie sie ohne große Mühe und eigenen Einsatz, ihre Kinder dazu bringen, dass diese sich ihren Erziehungsvorstellungen anpassen…dass sie die elterlichen Regeln und ein „NEIN“ akzeptieren…

…aber: So einfach ist das leider nicht!

Eine meiner Grundannahmen lautet: Kinder lieben ihre Eltern bedingungslos und kooperieren unter allen Umständen mit Erwachsenen, unabhängig davon, ob das für sie förderlich ist oder nicht.

Viele von euch werden jetzt wahrscheinlich sagen: „Ja schon, aber…“ Bevor ihr euren Satz beendet, möchte ich euch einladen, darüber nachzudenken, wie oft am Tag euer Kind tatsächlich mit euch kooperiert, d.h. sich eurem Tagesablauf anpasst und das tut, was ihr von ihm verlangt, euch nachahmt und mit euch an einem Strang zieht. Wenn ich selbst dabei an unsere Tochter denke, ist das viel öfter der Fall als es manchmal den Anschein hat.

Daneben gibt es natürlich auch immer wieder Situationen, in denen sich Kinder nicht so Verhalten, wie wir und das vorstellen. Sie stellen unsere Vereinbarungen in Frage, diskutieren mit uns und wollen ein „NEIN“ einfach nicht akzeptieren. Sie werden zornig, wenn sie ins Bett gehen sollen, kein zweites Eis bekommen, wir ihnen nicht das Spielzeug kaufen, was sie sich gerade ausgesucht haben oder ihnen den Fernseher nach ausgemachter Zeit abdrehen.

Vielen Eltern wurde und wird leider noch immer dringend dazu geraten, konsequent zu bleiben, sich „umgangssprachlich“ nicht von den Kindern „auf der Nase herumtanzen zu lassen“ und strickt auf seiner einmal ausgesprochenen Meinung zu beharren. Das Problem an der Sache ist, dass der daraus resultierende Machtkampf immer auf Kosten der Beziehung zwischen Eltern und Kind geht, egal wer in der jeweiligen Situation „gesiegt“ hat.

Trotzdem ist Konsequenz meiner Meinung nach wichtig und hilfreich und zwar wenn wir sie so verstehen, als dass wir unseren Grundüberzeugungen treu bleiben und diese zum Maßstab unseres Handelns machen. Wenn dir also z.B. ein freundliches Miteinander wichtig ist, ist es sinnvoll, diesen Wert konsequent in dein Leben und die Beziehung zu deinen Kindern einfließen zu lassen.

Starr an seinen Meinungen festzuhalten hingegen, betrachte ich als unrealistisch und unklug – denn es beraubt dich der Möglichkeit, etwas dazuzulernen. Viel eher solltest du dich flexibel zeigen und offen dafür sein, dass sich deine Ansichten verändern können und dürfen. In vielen Alltagsbereichen ist das für uns selbstverständlich, z.B., wenn wir anfangs gegen einen neuen Trend sind und im Laufe der Zeit unsere Meinung ändern und er uns doch gefällt.

Es ist in Ordnung auch vor seinen Kindern eine Meinungsänderung zu vertreten. Das kann z.B. passieren, indem du einfach sagst: „Ich dachte am Anfang, es sein Unsinn, aber ich habe nochmal darüber nachgedacht und jetzt finde ich es doch in Ordnung.“ Oder bezogen auf ein konkretes Beispiel im Alltag mit Kindern: „Eigentlich finde ich das ein Eis pro Tag genug ist, aber du hast recht: Heute ist es so heiß, da können wir auch ein zweites essen.“ Kinder lernen dadurch, dass das Leben ist, wie es ist – flexibel und lebendig und nicht starr. Sie lernen, dass Eltern Menschen sind, die Meinungen haben, für Argumente offen sind und manchmal ihre Meinung ändern oder auch daran festhalten.

Gefährlich ist ein Mangel an Konsequenz, den ich oft bei bequemen Eltern beobachte, die durch ihr Verhalten wichtigen Konflikten mit ihren Kindern aus dem Weg gehen oder sich kurzfristig beliebt machen wollen. Denn das verunsichert Kinder, macht sie labil und zeigt ihnen, dass Erwachsene sich erpressen und manipulieren lassen.

Zusammengefasst:

„Kinder brauchen Eltern, die einigermaßen genau wissen, was sie wollen und die bereit sind, ihre Regeln und Werte immer wieder zu überprüfen und sich mit ihren Kindern weiterentwickeln“.

Ich hoffe, Dir hat mein Artikel gefallen! Besonders ans Herz legen möchte ich Dir meine Artikel zu den Themen Wut und Aggression, Konflikte und Schulprobleme.

Wenn Du Unterstützung bei Erziehungsproblemen suchst, schau Dir mein Angebot an. Egal ob Trotzphase, Pubertät, Schulprobleme, … ich biete Live-Coaching, eMail-Coaching und eMail-Kurse als Hilfestellung an. Die eMail-Kurse zu den Themen „Trotzphase“ und „Hilfe- mein Kind will nicht hören“ sind besonders beliebt.

Du kannst mir natürlich auch direkt schreiben und ich freue mich auch über Feedback zu meinem Artikel!

Deine Heike

 

 

Heike Podek | Erziehungswissenschaftlerin, Coach und Gründerin von beziehungsorientiert.at

Ich glaube, dass Erziehung ohne den Einsatz von Angst und Macht funktionieren kann. Ich will ich einen beziehungsorientierten Umgang mit meiner Familie leben, in der sowohl die Bedürfnisse unserer Kinder, als auch unsere elterlichen Bedürfnisse Platz und Raum haben.

Heike Podek | Erziehungswissenschaflerin, Coach und Gründerin von beziehungsorientiert.at

Ich glaube, dass Erziehung ohne den Einsatz von Angst und Macht funktionieren kann. Ich will ich einen beziehungsorientierten Umgang mit meiner Familie leben, in der sowohl die Bedürfnisse unserer Kinder, als auch unsere elterlichen Bedürfnisse Platz und Raum haben.